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Konzept ANTOLIN

Antolin (www.antolin.de) ist eine web-basierte Plattform des Schroedel Schulbuchverlags entwickelt für die Leseförderung von der ersten bis zur zehnten Klasse. Nach Angaben des Verlags wird das System von ungefähr 2,1 Millionen Kindern im deutschsprachigen Raum genutzt und enthält Quizfragen zu etwa 138.000 Kinder- und Jugendbüchern. Das Programm wendet sich in erster Linie an Schulen. Kinder können nur über ihre Lehrer teilnehmen, die sich bei Antolin anmelden und für ihre Kinder Punktekonten einrichten. 

Ziel dieser Leseförderung ist es, Kindern in kindgerechter Form nach ihrem eigenen Tempo und Geschmack gleichzeitig an Bücher und das Internet heranzuführen; denn Lesen ist mehr als inhaltliches Verständnis. Die Lesefertigkeit ist mit vielen intellektuellen Fähigkeiten unmittelbar verbunden: Sie beeinflusst die Entwicklung des Vorstellungsvermögens, der Fantasie, der Sprach- und Ausdrucksweise und ist Grundlage für die Erfahrung, wie bereichernd und spannend Lesen sein kann. Gleichzeitig ermöglicht Antolin den Lehrern durch einen eigenen Zugang einen detaillierten Einblick in das Lesevermögen und die Lesegewohnheiten ihrer Kinder. Die Daten eines jeden Kindes geben Aufschluss über die Leseentwicklung und machen eventuelle Lesedefizite deutlich, wodurch eine gezielt Leseförderung im Unterricht eingeleitet werden kann.

 

Seit 2007 wird die Antolin-Leseförderung an der Wieschhofschule praktiziert. Durch den Erwerb einer Schullizenz (heute: 237 €) für 365 Tage wurde es jeder Lehrkraft ermöglicht, ein Lesekonto für ihre Klasse einzurichten. Im Klassenverband erhält jedes Kind vom Klassenlehrer ein Passwort, mit dem er sich in der Schule aber auch von zu Hause bei Antolin einloggen kann. Mit dem Passwort gelangt das Kind auf sein individuelles Konto und ruft das Buch, das es gelesen hat, auf. Das Passwort ist ein einfaches Wort wie auto oder baum. Der Benutzername ist der Vorname des Kindes kombiniert mit Zahlen z.B. julia123 oder tim4455. Dem Lehrer liegen alle Passwörter und Benutzernamen vor, so dass sie nicht verlorengehen können.

 

Hat ein Kind ein Buch allein oder gar als Klassenlektüre gelesen, kann es dieses bei Antolin über sein Lesekonto aufrufen und dazu Fragen beantworten. Das Kind hat vorher noch die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad der Fragen zu wählen. Ein Buch mit dem Symbol "Blaue Kappe" gibt an, dass die Fragen, die sich mit dem Inhalt des Buches befassen, relativ leicht sind, wenn man die Geschichte gelesen und verstanden hat. Anspruchsvoller sind die Fragen mit der "Roten Kappen-Version". Hier wird nach Charaktereigenschaften der einzelnen Figuren, nach Aufbau und Struktur der Geschichte, nach historischen Zusammenhängen und nach Bedeutungen von Fremdwörtern gefragt. Das Programm stellt ihm dazu 15 Fragen mit je drei möglichen Antworten. Richtige Antworten werden mit Pluspunkten gezählt und Buch und Punktezahl werden auf dem Konto der Kinder gespeichert. Schummeln ist nicht so gut möglich, da die Fragen ein intensives Lesen voraussetzen und man für falsche Antworten Minuspunkte erhält. Das heißt, die Kinder müssen ein Buch bewusst und genau lesen, sonst können sie die Fragen nicht beantworten. Ebenso müssen sie die Fragen sorgfältig lesen. Jede falsch beantwortete Frage zieht Minuspunkte nach sich, die vom Pluskonto abgezogen werden. Für jedes Buch hat das Kind nur einen Versuch, die Fragen zu beantworten; lediglich der Lehrer hat die für Ausnahmefälle vorgesehene Möglichkeit, für gewählte Bücher einen erneuten Versuch zu erlauben. So bietet Antolin ein ideales Training für genaues und Sinn entnehmendes Lesen.

Die Fragen können nicht nur zu Büchern in deutscher Sprache, sondern auch zu Büchern in arabischer, türkischer oder ukrainischer Sprache beantwortet werden.


 

In einigen Klassen sind Antolin-Lesestunden bereits festes Programm im Stundenplan: Die Kinder lesen ein Buch nach Wahl an ihren Plätzen, am Boden, auf einem Stuhl außerhalb des Klassenzimmers, da, wo sie sich wohlfühlen. Hat ein Kind ein Buch zu Ende gelesen, steht es auf und geht zum Computer, loggt sich ins Internet ein und beantwortet die Fragen zum gelesenen Buch. Danach holt sich das Kind ein neues Buch. Auch ist es möglich, in den Schulferien Punkte zu sammeln. Antolin kann fortlaufend von Schuljahr zu Schuljahr weitergeführt werden, sofern die Lehrkraft die Kinder weiter freischaltet. Dabei bleiben die Zugangsdaten und Punktestände der Schüler erhalten.

 

Als sehr lesemotivierend haben sich folgende Eigenschaften von Antolin erwiesen:

  • Kinder sehen ihre Leseleistung schwarz auf weiß

  • Kinder können ihre Leistung jederzeit im Internet ansehen, aber auch den Eltern zeigen; denn Antolin erlaubt es auch den Lehrern, Urkunden für die Kinder mit den geleisteten Lesepunkten auszudrucken

  • Kinder können ihre Punkteliste jederzeit selbst verändern, indem sie mehr lesen und Fragen beantworten

  • Kinder können die Fragen zu den Büchern jederzeit beantworten: in der Schule und zu Hause, am Abend und am Wochenende sofern ein internetfähiger Computer zur Verfügung steht

  • Kinder können selbst Fragen zu einem von ihnen gelesenen Buch zusammenzustellen und für andere Kinder auf der Antolin-Plattform veröffentlichen lassen

  • Kinder haben selber die Möglichkeit, Fragen zu einem von ihnen gelesenen Buch zusammenzustellen und für andere Kinder veröffentlichen zu lassen.

 


 


 


 


 

Als sehr vorteilhaft haben sich für die Lehrer folgende Eigenschaften von Antolin für die Unterrichtsgestaltung ergeben:

  • ermuntert zum Lesen von Ganzschriften

  • schult das Erfassen von Inhalten

  • lässt sich gut mit offenen Unterrichtsformen (Freiarbeit, Wochenplanarbeit) verbinden

  • durch die Kombination von Lesen und Internet ergibt sich eine einfache Einbeziehung des Internetanschlusses in der Klasse für die Unterrichtsgestaltung

  • statistische Auswertung der Leseleistungen durch schnellen Überblick über die Lese-Aktivität der ganzen Klasse und einzelner

  • Antolin-Urkunden als Belohnung für die erreichte Leseleistung können für die ganze Klasse oder einzelne Schüler ausgedruckt werden

 

Daneben gibt es noch die Möglichkeit Antolin als Minichatraum zu nutzen. Über die so genannte Postbox können Lehrer elektronische Nachrichten an ihre Kinder versenden und Kinder an ihren Lehrer. Der Weg per Mail ist hier eine zusätzliche Version der Kommunikation. Teilweise konnte die Lehrkraft eine Funktion anwählen, bei der sich die Kinder untereinander Nachrichten schreiben können. Leider wurde diese Funktion im Jahr 2007 vom Betreiber entfernt.

 

Um Eltern mit der Leseförderung Antolin bekannt zu machen, wurden auf den Klassenpflegschaften im Januar 2007 die Einzelheiten des Programms von den Klassenlehrern vorgestellt.

 

Dazu konnte auch der folgende Brief an die Eltern weitergegeben werden.

 

 

Liebe Eltern,

 

eine der wichtigsten Aufgaben, die die Schule zu vermitteln hat, ist das Lesen. Es schafft die Grundlage, um berufliche Ziele und Wünsche zu erreichen und um sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.

 

Allerdings ist auch bekannt, dass die Lesefreude im Laufe der Schulzeit stetig abnimmt. Wenn man davon ausgeht, dass Kinder im Kindergartenalter Geschichten geradezu verschlingen, zeigt sich von dieser Begeisterung bei vielen Jugendlichen nur noch wenig.

Welche Wege gibt es, das Lesen bei Kindern und Jugendlichen wieder zu einer Leidenschaft zu machen? Gute Erfolge hat das Internetprogramm „Antolin“ zu verzeichnen: Es motiviert Schülerinnen und Schüler nachhaltig zum Lesen.

Und das funktioniert so: Ein Kind liest ein Buch und beantwortet anschließend im Internet dazu Fragen. Für jede richtige Antwort bekommt es auf einem persönlichen Lesekonto Punkte gutgeschrieben. Die Internetadresse dieses Programms lautet: www.antolin.de.

Liebe Eltern, auch unsere Klasse wird sich künftig an diesem Programm beteiligen – und möglichst viele Punkte sammeln – zum Wohle Ihrer Kinder.

 

Jedes Kind bekommt ein passwortgeschütztes Lesekonto. Dafür geben wir den Vornamen, Spitznamen oder den vollständigen Namen Ihres Kindes an. Es erleichtert unsere Arbeit, den vollständigen Namen des Kindes zu verwenden. Möchten Sie nicht, dass der Vor- und Nachname Ihres Kindes elektronisch gespeichert wird, so teilen Sie uns dies bitte mit.

 

Da „Antolin“ im Internet zu Hause ist, können auch Sie von zu Hause aus die Lese-Entwicklung Ihres Kindes mit verfolgen. Voraussetzung ist nur ein Internet-Anschluss. Fragen Sie bei Ihrem Kind nach, lassen Sie sich im Lesekonto die erreichten Punkte zeigen, loben Sie und ermuntern Sie. Nicht allein die Schule, auch Sie können viel für die Lesemotivation Ihres Kindes tun. Der Lese-Erfolg Ihres Kindes wird Ihnen Recht geben.

 

Mit freundlichen Grüßen



 

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